Das Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Ökologie
und Sozialem
Unnütze Gefechte und falsche Ziele
von
Gerhard Maier-Rigaud, Bonn
(Politische Ökologie, Heft 50, März/April
1997, S. 34 - 37)
Große Einigkeit herrscht heute über die Notwendigkeit,
nachhaltige Entwicklung in politische Zielsetzungen zu implementieren.
Bringt in diesem Rahmen die Berücksichtigung des Gutes Umwelt
positive oder negative Arbeitsplatzeffekte? Droht außerdem
ein Einde der Erwerbsarbeit? Muß die Gesellschaft umstrukturiert
werden? Ein Plädoyer gegen alle Versuche, aus der Idee von
Nachhaltigkeit politische Handlungsanleitungen machen zu wollen.
Der politische Konsens über eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft
und Gesellschaft besagt, daß diese zugleich ökologie-, ökonomie-
und sozialverträglich sein muß. Die konsensual ausbalancierte
Triade, in der sich gesellschaftliche Grundüberzeugungen widerspiegeln,
ist gegen eine kritische Reflexion scheinbar immun. Eine analytische Auseinandersetzung
erscheint als ein a priori unnötiges Unterfangen. Gleichwohl!
Dennoch können solche Immunisierungen nicht darüber hinwegtäuschen,
daß die Postulierung eines fundamentalen Konflikts zwischen wirtschaftlichem
Wohlstand, sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit von einer eigentlich
ungeheuerlichen Annahme geleitet wird. Danach ist unsere demokratisch verfaßte
und sich der Marktwirtschaft bedienende Gesellschaft mit einem inhärenten
Konflikt konfrontiert, der sie zwingt, Kompromisse einzugehen. Ökologische
Ziele sind nicht erreichbar ohne einen gewissen Verzicht auf wirtschaftlichen
Wohlstand. Soziale Gerechtigkeit ist nicht erreichbar ohne einen gewissen
Verzicht auf ökologische Stabilität. Wirtschaftlicher Wohlstand
ist nicht erreichbar ohne einen gewissen Verzicht auf sozialen Ausgleich.
Der Konsens über die Triade ist deshalb genau genommen ein Konsens
über Zielverzichte. Dementsprechend geht es in der Diskussion über
Nachhaltigkeit um einen Konsens über Restriktionen für eine nachhaltige
Entwicklung.
Der in der Triade zum Ausdruck kommende hohe politische Anspruch ist
faktisch eine Generalabsolution für politisches Versagen. Und der
jeweilige Konsens ist immer ein Konsens zu Lasten Dritter zukünftiger
Generationen. Das Leitbild ist deshalb im Kern Ausdruck einer abgrundtief
pessimistischen Vorstellung über die Problemlösungsfähigkeit
der Gesellschaft. Es hat nichts von einer positiven Utopie, die in der
Lage wäre, erkenntnisleitende Prozesse in der Wissenschaft und einen
neuen politischen Elan auszulösen.
Politik statt Endzeitvisionen
Ziel aller Überlegungen scheint zu sein, Nachhaltigkeit als politisches
Programm zu implementieren. Daß bei dieser Vorgehensweise alle Interessengruppen
mit mehr oder weniger offenem Visier und unter Zuhilfenahme von vermeintlich
gesicherten wissenschaftlichen Positionen ihre "claims" abstecken, entspricht
der Normalität unserer Gesellschaft. Dabei geht es beim gegenwärtigen
Stand der Diskussion um die "Hoheit über Definitionen". Wer hier "gewinnt",
hat die Ernte fast schon eingefahren. Und der Konsens über die Triade
ist bereits ein Teil dieser politischen Ernte. Aber sie ist zugleich das
Saatgut des Prozesses, dem normative Handlungsvorgaben für Politik
entspringen und damit einer "tendenziell totalitären, fundamentalistischen
Politik ohne die Möglichkeit evolutionärer Lernprozesse"(1) Vorschub
leisten.
Das ist kein Plädoyer gegen eine an Leitbildern und Visionen orientierte
Politik. Aber eines gegen alle Versuche, aus der Idee von Nachhaltigkeit
politische Handlungsanleitungen machen zu wollen. Würde man das Nachhaltigkeitsziel
im Sinne einer Politikvorgabe ausdifferenzieren, in Handlungszielen konkretisieren
und entsprechende Strategien entwerfen, so würde die Politik paralysiert
werden, weil die Kluft zwischen den vorgestellten nachhaltigen "Endzuständen"
und der Lösung konkret anstehender Probleme nicht überbrückt
werden kann.
Wissenschaft und Politik sind gerade mit Blick auf eine nachhaltige
Entwicklung auf die Poppersche Stückwerkstechnik verwiesen, das heißt
auf Entscheidungen unter Unsicherheit bei ständiger analytisch-reflexiver
und demokratischer Kontrolle. Ziel einer solchen Vorgehensweise ist die
Organisation des offenkundig drängenden nächsten Schritts in
Richtung einer langfristigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen
und nicht die Deskription reichlich spekulativer und hypothetischer Endzustände.
Was sich im Laufe einer solchen inkrementalen Politik an Chancen und Risiken,
an Lösungen und neuen Problemen herausbildet, liegt gänzlich
im spekulativen Bereich.
Defensive Antworten auf die Beschäftigungskrise?
Der Glaube, daß die Arbeitslosigkeit mit den bekannten beschäftigungspolitischen
Mustern nicht überwunden werden kann, scheint sich zu verfestigen.
Und manche Propheten verkünden gar, die ökonomische Entwicklung
sei an einem historischen Punkt angelangt, an dem unserer Gesellschaft
die Arbeit ausgeht. Deshalb wird es als notwendig erachtet, den gesellschaftlichen
Stellenwert der (Erwerbs-)Arbeit neu zu definieren. Gelegentlich hat man
sogar den Eindruck, daß dieser Pessimismus hinsichtlich der Zukunft
der Arbeit instrumentalisiert wird für einen grundlegenden institutionellen
Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Aber bevor man sich von derart defensiven
Überlegungen leiten läßt, sollte man eine rigorose Auseinandersetzung
um die Beschäftigungspolitik geführt haben.
Dazu gehört die Falsifizierung jener Erklärungen von Unterbeschäftigung,
mit denen sich die Ökonomie immer wieder - und offensichtlich bisher
vergeblich - herumgeschlagen hat, nämlich die sogenannte Sättigungstheorie
und die Theorie der technologischen Arbeitslosigkeit. Beide sind nur zwei
Seiten der gleichen Konfusion. Von einer Sättigung der Bedürfnisse
zu reden, ist gerade unter dem Blick der ökologischen Herausforderung
nicht nachvollziehbar.
Der Weg aus der Arbeitslosigkeit
Durch die These von der technologischen Arbeitslosigkeit erhält
die Sättigungstheorie eine zusätzliche beschäftigungspolitische
Brisanz. Eine durch "Sättigung" limitierte Nachfrage nach Gütern
und Diensten führt wegen der steigenden Produktivität zu immer
weniger Nachfrage nach Arbeit. Das ist eine ökonomische Trivialität.
Aber es hieße das Ziel des Wirtschaftens auf den Kopf zu stellen,
wenn man versuchen würde, die Produktivitätsentwicklung zurückzuschrauben,
nur um mehr Beschäftigung zu haben. Welch ein Zynismus treibt wohl
dazu, die im technischen Fortschritt liegenden Erleichterungen menschlicher
Arbeit wegen einer "Theorie" verhindern zu wollen, die nur in einer extrem
reduktionistischen Modellwelt Gültigkeit hat? Worum es beschäftigungspolitisch
nur gehen kann, ist, den Output bzw. die realen Einkommen schneller steigen
zu lassen als die Produktivität, und zwar bis zur Erreichung von Vollbeschäftigung,
das heißt bis zu dem Punkt, an dem jeder, der arbeiten will, auch
(Erwerbs-)Arbeit findet.
Der Robinson bei Daniel Defoe kann niemals arbeitslos werden. Das gleiche
gilt für die Mitglieder einer Großfamilie, bei der darüber,
wer, was, wann und wie "produziert" im Familienverbund entschieden wird.
Eine Erhöhung der Produktivität führt in dieser Wirtschaft
entweder zu einer besseren Güterversorgung oder zu mehr Freizeit.
Das Phänomen Arbeitslosigkeit kann erst in einer arbeitsteiligen Geldwirtschaft
auftreten, wenn die einzelnen Pläne über anonyme Märkte
und Preise koordiniert werden. Dann kann es durch eine falsche Informationsverarbeitung
zu Fehlanpassungen kommen, das heißt zu einem Herunterkonkurrieren
über Kosten und Preise und damit zu einem Rückgang der Einkommen,
der Produktion und der Beschäftigung. Deshalb muß die beschäftigungspolitische
Auseinandersetzung endlich wieder unter Beachtung der fundamentalen Unterschiede
zwischen der mikroökonomischen Evidenz und der makroökonomischen
Logik geführt werden. Denn was in der Mikroökonomie Weisheit
ist, kann in der Makroökonomie Torheit sein und umgekehrt.
Fragt man nach den Möglichkeiten zur Vermeidung solcher Fehlentwicklungen,
dann stößt man auf einen Akteur, der als einziger außerhalb
der Systemlogik steht und quasi als Monopolist die Geldversorgung bestimmt,
die Zentralbank.(2) Sie entscheidet aber nicht darüber, ob mit dem
Geld ein zusätzlicher Output durch arbeitsplatzschaffende Investitionen
oder lediglich die Aufblähung des Preisniveaus finanziert wird. Das
liegt in der Zuständigkeit der Tarifvertragsparteien. Der Weg aus
der Beschäftigungskrise, wie er von der Makroökonomie vorgezeichnet
ist, besteht also in einem intelligenten Zusammenspiel von Geld- und Lohnpolitik.
Über Arbeitsplätzezähler und Kostenrechner
Was haben nun aber die auf private und öffentliche Güter gerichteten
Präferenzen mit dem makroökonomischen Problem zu tun? Wie könnte
insbesondere durch einen Wechsel in den Präferenzen hin zu bzw. weg
von dem öffentlichen Gut Umweltqualität ein Beitrag zur Lösung
des Beschäftigungsproblems geleistet werden?
In den letzten zwanzig Jahren haben sich empirisch arbeitende Ökonomen
intensiv diesem Zusammenhang gewidmet. Sie haben die Arbeitsplätze
gezählt, die als Folge der umweltpolitisch erzwungenen Nachfrage entstanden
sind. Aber sie mußten kapitulieren vor der Frage, wieviel Arbeitsplätze
durch Umweltpolitik an den verschiedensten Stellen der Wirtschaft weggefallen
sind. Irgendeine Beweiskraft haben deshalb alle diese Arbeitsplatzzählungen
nicht. Im besten Fall können sie zeigen, daß eine politisch
erzwungene Produktion von Umweltqualität zu Kaufkraft- und Arbeitsplatzverschiebungen
innerhalb der Wirtschaft führt. Beschäftigungspolitisch ist das
aber ein reines Nullsummenspiel. Doch eben das wird nicht erkannt, weil
die herrschende empirische Wirtschaftsforschung auf der Basis eines makrotheoretischen
Nullniveaus herumlaboriert.
Andere Ökonomen gehen von der Kostenseite an das Thema heran. Da
die Aufwendungen für das Gut Umweltqualität in aller Regel und
nach dem Verursacherprinzip sogar gewollt in die Preise der herkömmlichen
Güter eingehen, hat Umweltpolitik einen Preisniveaueffekt. Das ist
nur in Einzelfällen nicht so, wenn nämlich wie z.B. bei der Verteuerung
der Autos durch den Einbau von Katalysatoren, eine Qualitätsverbesserung
in der Statistik berücksichtigt wird. Ansonsten aber werden die Preiswirkungen
des Umweltschutzes behandelt wie reine Kostensteigerungen ohne Mengeneffekt
auf das Bruttoinlandsprodukt. Ökonomen interpretieren daher im Rahmen
des Begriffsapparates der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen verursachergerechte
Preiswirkungen genau so wie eine über die gesamtwirtschaftliche Produktivitätsentwicklung
hinausgehende Lohnsteigerung. Von diesem Punkt an ist es dann ganz zwangsläufig,
der Umweltpolitik negative Wirkungen auf die Beschäftigung zu attestieren.
Aber was ist das für eine Ökonomie, welche die Aufwendungen
zur Verbesserung der Umweltqualität und zur Erhaltung der natürlichen
Lebensgrundlagen lediglich als inflationsträchtigen Push behandelt?
Was sind das für Ökonomen, welche die Produktion des Gutes Umweltqualität
beim Übergang vom nominalen zum realen Bruttoinlandsprodukt auf Null
stellen? Wer glaubt, mit den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen werde
diese Konfusion überwunden, täuscht sich gewaltig. So gehen denn
Umweltökonomen an dieser zentralen Ursache für die Diskriminierung
des Gutes Umweltqualität vorbei und versuchen statt dessen, gegen
den vermeintlichen Konflikt zwischen Umwelt und Wirtschaft auf Nebenkriegsschauplätzen
anzukämpfen.(3)
Nachhaltigkeit - Ziel des Wirtschaftens
Wirtschaften ist der individuelle Versuch, Bedürfnisse zu befriedigen.
Zu diesen Bedürfnissen gehören auch Güter, die individuell
weder nachgefragt noch angeboten werden können, also die öffentlichen
Güter im allgemeinen und das Gut Umweltqualität im besonderen.
Auch wenn für die Bereitstellung öffentlicher Güter andere
institutionelle Arrangements und politische Bedingungen notwendig sind
als für private Güter, so bedeutet das nicht, daß die darauf
gerichteten Präferenzen außerhalb der Ziele des Wirtschaftens
stehen. Die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen gehört
im Gegenteil zu den elementaren Zielen des Wirtschaftens überhaupt.
So gesehen ist es merkwürdig, daß die Frage nach der Ökonomieverträglichkeit
des Umweltschutzes überhaupt gestellt wird.
Eine solche Frage macht überhaupt nur Sinn, wenn man annimmt, die
Umweltpolitik würde so dilettantisch vorgehen, daß temporäre
strukturelle Anpassungskrisen befürchtet werden müßten.
Ökonomieverträglichkeit kann deshalb nur bedeuten, eine konsequente
Politik der Allmählichkeit zu beginnen, die sich nicht durch hypothetische
Krisenszenarien beeindrucken läßt.
Sozialverträglichkeit als permanente Aufgabe
Mit dem Ziel der Nachhaltigkeit verbunden ist die weit verbreitete Sorge,
daß neu auftretende qualitative und quantitative Knappheiten eine
latente Bedrohung des sozialen Friedens bedeuten. Ähnlich wie die
Vertreter der "ökonomischen Seite" sehen deshalb auch die Vertreter
der "sozialen Seite" ihre Aufgabe darin, gewissermaßen vorsorglich
ihre Bedingungen zu artikulieren. Das ist auch verständlich, wenn
man bedenkt, daß der öffentliche Diskurs über Nachhaltigkeit
geprägt ist von Vorstellungen über Verzichtsstrategien und permanent
steigenden Preisen sowie eine moralische Aufrüstung und neue Wohlstandsmodelle
einfordert. Die Folge davon ist nahezu zwangsläufig eine von wirtschaftlichen
und sozialen Ängsten geleitete Blockade.
Hier zeigt sich überdeutlich, daß eine Politik der Nachhaltigkeit
nur erfolgreich sein kann, wenn sie sich von spekulativen "Endzuständen"
fernhält und begreift, daß sie Teil des evolutiven offenen Prozesses
gesellschaftlicher Entwicklung ist. Erst dann ist sie in der Lage, Sozialverträglichkeit
als permanente inkrementale Aufgabe aufzufassen, die sich mit oder ohne
nachhaltige Entwicklung immer wieder neu stellt.
Daher sollte die Sozialverträglichkeit auch nicht als pauschaler
Generalvorbehalt gegenüber einer Politik in Richtung Nachhaltigkeit
instrumentalisiert werden. Ebensowenig darf Ökonomieverträglichkeit
in einem insgesamt inkrementalen Prozeß als Restriktion etabliert
werden. Der Versuch, solche Bedingungen für die einzelnen politischen
Entscheidungen zu setzen, kann nur heißen, den Handlungsspielraum
im Konsens und zu Lasten "Dritter" zu minimieren.
Rollenzuweisung statt Gleichrangigkeitspostulate
Die wichtigste Aufgabe der Ökonomie als Wissenschaft besteht heute
darin, die Bedingungen herauszuarbeiten, unter denen Vollbeschäftigung
erreicht werden kann. Das ist ein die Arbeitsweise des Marktsystems betreffendes
theoretisches Problem. Es existiert ganz unabhängig von unseren auf
private und öffentliche Güter gerichteten Präferenzen, vom
Stand unserer Technologie und von unseren Vorstellungen über soziale
Gerechtigkeit. In bezug auf diese Frage gibt es deshalb auch nichts, was
Gegenstand eines politischen Konsenses über Umweltqualität, Beschäftigung
und gerechter Verteilung sein könnte. Erkenntnisse über die Funktionsbedingungen
des marktwirtschaftlichen Systems können nicht durch normative Entscheidungen
ersetzt werden.
Die Ökonomie hat eine der Gesellschaft dienende Funktion. Sie muß
deshalb über makroökonomische Zusammenhänge und Wege aus
der Beschäftigungskrise streiten. Und in bezug auf eine Politik der
Nachhaltigkeit darf sie nicht einseitig privatökonomische Positionen
und ihre daran festgemachten Vorstellungen vom "Marktsystem" verteidigen.
Ökonomieverträglichkeit ist in diesem Sinne keine Restriktion,
sondern eine Aufforderung an die Ökonomen, zu zeigen, welche Bedingungen
gegebenenfalls geschaffen werden müssen, damit sich die auf Nachhaltigkeit
gerichteten Präferenzen durchsetzen können.
Statt einer Postulierung von Gleichrangigkeit zwischen ökonomischen,
ökologischen und sozialen Zielen und der damit verknüpften Vorstellung
von politischen Kompromissen, bedarf es einer klaren Arbeitsteilung. Die
Wirtschaftspolitik oder genauer die Geld- und Lohnpolitik muß für
Beschäftigung und Preisniveaustabilität sorgen. Die Umweltpolitik
im weiteren Sinne muß Bedingungen für die Erhaltung der natürlichen
Lebensgrundlagen schaffen. Sie muß mit Hilfe des marktwirtschaftlichen
Anreizparadigmas die ökonomischen Interessen auch auf ökologische
Ziele richten. Die Verteilungspolitik schließlich muß dafür
Sorge tragen, daß die insgesamt unter diesen Bedingungen entstehenden
Einkommenszuwächse "gerecht" verteilt werden.
Anmerkungen:
(1) K. Homann, Sustainability: Politikvorgabe oder regulative Idee?,
in Lüder Gerken (Hrsg.): Ordnungspolitische Grundfragen einer Politik
der Nachhaltigkeit, Baden-Baden 1996, S. 45
(2) Die politische Unabhängigkeit auch der europäischen
Zentralbank darf nicht vergessen machen, daß jede Zentralbank in
einer ganz grundsätzlichen Weise abhängig ist von den herrschenden
geldtheoretischen Mustern.
(3)Vgl. zu den Ursachen dieser Diskriminierung: H. Flassbeck / G. Maier-Rigaud:
Umwelt und Wirtschaft. Zur Diskriminierung des Umweltschutzes in der ökonomischen
Analyse, Vorträge und Aufsätze des Walter Eucken Instituts, 88,
Tübingen 1982